Urlaub im Kurhotel
Neben der ursprünglichen Aufgabe eines Hotels, nämlich Gästen gegen Bezahlung eine Beherbergungs- und Verpflegungsstätte zu bieten, wirbt eine zunehmende Anzahl von Hotels als Kurhotels damit, diese Standardleistungen mit solchen zur Stärkung der Gesundheit und Unterstützung der Genesung von Krankheiten zu kombinieren. Dies trägt dem Trend von sogenannten Gesundheitsreisen oder einem Gesundheitsurlaub Rechnung, bei denen im Unterschied zu den klassischen stationären Kuren dem Teilnehmer ein breiterer individueller Gestaltungsrahmen zufällt.
Derartige Urlaubsangebote werden jedoch nicht nur von Kurhotels unterbreitet, sondern in einer teilweise leicht abgewandelten Form auch von Wellness- oder Medical Wellness-Hotels und von Kurwellness-Hotels angeboten.
Dabei erfolgt zumindest nicht immer die entsprechende exakte Abgrenzung zwischen Wellness, also den Methoden zur Steigerung des körperlichen, geistigen und seelischen Wohlbefindens und einer Kur, bei der es vorrangig um die Stärkung der Gesundheit im Zusammenspiel mit unterstützenden Anwendungen für die Genesung nach Krankheiten und Leiden geht.
Die bereits angedeutete Vermischung von Elementen aus Kur und Wellness kommt konkret in den unterschiedlichen Angeboten zur Gestaltung des Urlaubs in einem Kurhotel zum Ausdruck.
Dabei spielt natürlich die Tatsache eine entscheidende Rolle, inwieweit die Hotels mit Ärzten und einem medizinisch-therapeutisch qualifizierten Fachpersonal ausgestattet sind.
Ist dies der Fall, werden im Rahmen eines Aufenthaltes von in der Regel 2 bis 3 Wochen, private Kuren angeboten, bei denen ein Badearzt vor Ort eine Eingangsuntersuchung vornimmt und auf deren Grundlage in Abstimmung mit dem "Urlauber" geeignete Kurmittel zur Steigerung des Wohlbefindens und der Verbesserung oder Stabilisierung des Gesundheitszustandes empfiehlt. Eventuell vorhandene Rezepte des Hausarztes oder Kurmittel-Schecks entlasten dabei die Eigenbeteiligung, sofern bestimmte Kostenanteile nicht von den Kassen übernommen werden. Die angebotenen Kurmittel, die in der Regel in dem betreffenden Kurhotel zur Anwendung kommen, reichen von Bädern über Fango-Packungen und Wickel bis zu Gymnastik, Massagen, Kneipp-Anwendungen oder Formen der Inhalationen.
Da die Frage der Ernährung in einem Hotel immer eine vorrangige Rolle spielt, kommt ihr in einem Kurhotel ebenfalls eine besondere Bedeutung zu. Sie nimmt in Form bestimmter Diäten, gesunder Ernährung, vegetarischer Kost oder auch freier Wahl von der Speisekarte in jedem Fall eine nicht zu unterschätzende unterstützende Funktion der entsprechenden Behandlung ein. Daneben stellen Fastenreisen zu oder Heilfasten in einem Kurhotel sicher eine Sonderform dar, bei der eine minimale Ernährung oft mit Akupunktur, Sauna und Bewegungstherapie verbunden ist. Wobei Bewegungsangebote, ob im Fitnessraum oder beim Nordic-Walking, beim Schwimmen oder einer Gymnastik, in den meisten Pauschalangeboten der Kurhotels enthalten sind.
Kurhotels, die an Standorten von Heil-, Sole- oder Mineralquellen ansässig sind und sich somit in einem Kurort bzw. einem Heilbad befinden, bieten den Gästen meist einen Aufenthalt zu Trinkkuren an. Sie dienen vordergründig der Entschlackung des Körpers und der Verbesserung des Stoffwechsels und sind nicht selten mit Bädern in eben diesen Wassern kombiniert.
Andere Kur- und Wellnesshotels haben sich dagegen auf die heilende und schmerzlindernde Wirkung des Moors in Form von Bädern und Packungen spezialisiert und erwarten vorrangig Gäste mit rheumatischen Beschwerden zu einem erholsamen Gesundheitsurlaub.